Von Veröffentlicht am: 25. März 2024

Am 16. März 2024 wurden in der polnischen Stadt Torun die 14. European Indoor Masters eröffnet.

Bei der Eröffnungsfeier am Samstag, geleitet durch Ansprachen der Präsidentin der EMA (European Masters Administration) Frau Walentina Fedjuschina und dem Bürgermeister der Stadt Torun, Herrn Michael Zaleski, wurden die Eide der Athletinnen und Athleten und die der Kampfrichter gesprochen.

Danach folgte eine „show of music and dance, a Celebration of Culture and Tradition“ (zitiert nach EMA-Website).

3.500 Athleten aus über 40 Nationen werden in der ehemaligen Hansestadt und Geburtsort von Nicolaus Copernicus an den Start gehen. Der Deutsche Leichtathletikverband hat 418 Aktive zu den Wettkämpfen in der modernen Arena Torun gemeldet, in der auch schon 2015/2019/2023 Welt- oder Europameisterschaften der Masters stattgefunden haben.

Die Wettbewerbe laufen vom 17.03 – 23.03.2024. Von der LG Alsternord sind Christian Boysen (M80), Ingeborg Thoma (W70) und Antoni Thoma (M70) am Start.

Ergebnisse können unter: https://emaci2024.domtel-sport.pl eingesehen und der Livestream über: https://emaci2024.com/online/ mitverfolgt werden.

Eine Art kleines Tagebuch:

17.03.2024
Am ersten Tag kam Ingeborg nach zweiwöchiger Trainingspause wegen einer Achillessehnenreizung
im Weitsprung mit 2,92 m auf Platz 7. Damit verfehlte sie leider erneut die für sie aktuell magische Grenze von 3,00 m.
Antoni erreichte in seinem ersten internationalen Wettkampf im Speerwurf unter 15 Teilnehmern einen respektablen 6. Platz mit der Weite von 31,85 m.
Christian wird am Mittwoch über 60m in den Wettbewerb einsteigen.

19.03.2024
Zum Weitsprung-„Krimi“ mit Christian hier ein bebilderter Bericht von Toni.


23.03.2024
Torun – letzter Tag – die Staffeln

Nachdem Ingeborg wegen einer Achillessehnenreizung nach dem 200m-Vorlauf ihre Staffelteilnahme absagen musste, lagen unsere Hoffnungen auf eine Staffelmedaille bei Christian. Christian hatte sich durch einen 6. Platz im 200m-Finale mit 37,62 s für die M80-Staffel qualifiziert.

In der Besetzung Christian Boysen, Diethart Reichardt, Bernd Krüger, Friedhelm Adorf musste das deutsche Team gegen eine polnische Staffel antreten. Im selben Lauf startete auch noch das deutsche M85-Quartett. Die Ausgangslage war also ähnlich dem Finale 2023. Ebenfalls hier in Torun endete vor einem Jahr der Wettkampf aber mit einer Katastrophe für Christians damaliges Team, da wegen einer Bahnübertretung die Staffel disqualifiziert worden war und die sicher geglaubte Goldmedaille dann anderweitig vergeben wurde.

Doch dieses Mal sollte alles besser vonstattengehen:
a) Regelwerk für Staffelläufe durchgehen – Übergang Laufbahn-Innenbahn
b) Reihenfolge der Läufer festlegen
c) Absprachen über Staffelübergabe oben, unten, links, rechts
d) Verhalten bei Herunterfallen des Staffelstabes

Samstag, 23.03.2024 – 12.00 Uhr: Los geht´s: Aufgeregt begab sich das Team auf den mit dicken gelben Punkten am Boden markierten Weg zur Warm Up-Area.

Vorbereitung in der Aufwärmhalle

Christian beschrieb die dortigen Vorbereitungen so: „Im Callroom herrschte ein vollständiges Durcheinander. Einmal lag es an den Betreuern, die teilweise gar nicht richtig Bescheid wussten und untereinander nicht gut abgestimmt waren und teilweise lag es auch an den Sportlern, die nicht richtig wussten, wie sie sich verhalten sollten. Denn die Werfer, die in den Staffeln laufen sollten, kannten die Abläufe nicht so richtig. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass die ohnehin bestehende Nervosität vor dem Wettkampf noch mal gesteigert wurde.“

Einmarsch in die Arena

Zweiter, dritter, vierter Läufer werden in seitlich angebrachten Startgassen aufgestellt. Jeder Starter wird durch geschultes Personal gesondert eingewiesen:

Christian: “Ich habe versucht, den Anfang unseres Staffelübergabebereiches zu erblicken, damit ich weiß, wo ich frühestens den Stab übergeben kann. Plötzlich kam die junge Assistentin und erklärte mir, dass ich den Stab erst nach dem Haken übergeben darf. Ich fragte, wo ist denn das Ende der Wechselzone? Dann merkte sie, dass sie sich geirrt hatte. Ich konnte den Anfang nicht erblicken und fragte, wo ist denn der Anfang, sie meinte, das wäre die rote Linie (die Linie zwischen Block 2 und 3).
Ich war total irritiert und versuchte, den Anfangshaken zu erblicken. Aber der war aus meiner Position nicht erkennbar. Denn rote Buchstaben oder Zeichen auf blauem Grund sind für mich grundsätzlich schlecht erkennbar und sollten vermieden werden.“

Unmittelbar vor dem Start

„Die junge Assistentin schob mich auf Bahn 3 am Startblock vorbei und stellte mich an einer roten Linie auf. Beim Start muss ich aber an einer weiß-rot-unterbrochenen Linie stehen. Rückfrage an sie, wo soll ich jetzt genau hin? Sie rannte hin und her. Die Leute müssen gedacht haben, was ist mit dem alten Mann los, weiß der nicht, wo er stehen muss?“

Erinnerung: „Vor zwei Tagen stand ich völlig ruhig am Start und hatte auch noch die Ruhe, meiner Frau und meinen Vereinskameraden zuzuwinken.“

Start
Egal Christian – jetzt gilt es. Volle Konzentration auf den Schuss und dann…

„Ich lief also los und hoffte, dass mein Laufpartner schon richtig stehen würde, um den Stab entgegenzu- nehmen. Als ich auf das Ziel zulief, sah ich dann, dass Diethart (Nr. 841) vom Einweiser richtig hingestellt wurde. Den roten Markierungshaken konnte ich aber im Laufen nicht erblicken. Ich habe in früheren Rennen immer schon von Weitem gesehen, wo die Markierungshäkchen sind und habe beim Übergeben des Stabes auf die Markierung geblickt und den Stab erst übergeben, wenn ich die Markierung übertreten habe.“

Auch der nächste Wechsel klappte einigermaßen, sodass der Stab zum Schlussläufer Friedhelm Adorf, dem Sieger des 200m-Finales kam, der weit in Führung liegend noch einen weiten Bogen um den überrundeten Kollegen aus Polen laufen konnte.

Souverän sicherte sich das Team den Sieg in 2:39,78 min.

Damit ging eine interessante Woche in Torun auch noch mit einem Gewinn einer Goldmedaille zu Ende. Christian hat mit einer Bronze- und einer Goldmedaille zum sehr guten Abschneiden des deutschen Teams beigetragen.

Land Gold Silber Bronze
Polen 102 78 70
Deutschland 94 90 77
Spanien 56 33 39

Glückwunsch Team LG Alsternord !!!

Tschüss, Torun

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